miércoles, 28 de septiembre de 2011

Ride the wave


Heute habe ich mich mit einem Kollegen getroffen, um die Entwicklung meiner Karriere zu besprechen. Irgendwie hat er während des ganzen mitgekriegt, dass ich darüber extrem nervös und gestresst bin! (Stell dir vor... Keine Ahnung wo er das her hat.)

Nachdem er viele konkrete Vorschläge zu meinem Aufstieg anbot, gab er mir vielleicht den hilfreichsten Rat: „Ride the wave.“ Mit dieser Idealogie des Surfens wollte er sagen, dass ich mich ein bisschen enstpannen sollte. Die Metapher geht so: Man muss natürlich viel trainieren, um gut surfen zu können. Erst mit viel Übung kann mit richtig auf dem Brett aufstehen. Der nächste Schritt ist darauf zu achten, wann der richtige Zeitpunkt kommt, um aufzustehen. Es geht um die Stärke und Geschwindigkeit der Welle und wie der Wind darauf einwirkt. Dieser Schritt ist natürlich entscheidend, und leider kann man weder die Welle temporal steuern, noch wissen, wann sie überhaupt kommen wird. Nachdem man aber erfolgreich aufgestanden hat, fängt er einfach an mitzufahren. Ja. Sich einfach vertrauen, langsam einatmen und die Welle... “reiten.”

Es sei denn, ich habe durch das Studium gut trainiert und bin richtig vorbereitet. Jetzt ist meine Welle da, und wenn ich noch nicht weiss, wie man aufsteht, habe ich dann sonstige Probleme. Aber da ich doch aufgestanden habe, soll ich das jetz einfach geniessen, denn das letzte Jahr (und vor allem das fünfte Jahr) an der Universität IST eine Zeit zu geniessen! Ich muss mich vertrauen und ein bisschen lockerer werden. Ich muss das Handbuch nicht mehr so genau folgen, sondern ich soll etwas lebendiger improvisieren. Diese Metapher trifft in mehreren Kontexten zu...
Man klettert, um schließlich auf dem Berg zu stehen und den herrlichen Ausblick zu geniessen. Man arbeitet das ganze Leben lang, um den Rühestand richtig verbringen zu können. Work hard, and then play hard. Hard work pays off. Reap what you sow. Es ist keine neue Idee, aber sie zu begreifen hilft mir, einige scheinbaren Diskrepanzen zu erklären.

Warum habe ich jahrelang die erste Position im Ballett gelernt, um diese Technik später zu vermeiden? Warum hat meine Tanzlehrerin immer gesagt, dass ich die Rumpfmuskulatur anspannen sollte, wenn ich heute meine Muskeln einfach entspannen soll? Ride the wave.

Wieso haben ich jahrelang deutsche Vokabeln gelernt, um die auf Englisch genannten „Reading Assignments“ von einem österreichischen Professor zu bekommen? Warum habe ich einen Wirtschaftsdeutschkurs genommen, um Wörter wie „das Marketing“ und „das Consulting“ zu lernen?
Ride the wave.

Wir studieren die Technik und die Grammatik, nur um sie dann später ausfallen zu lassen. Eine stilistische Umstellung begründet die absichtliche Abweichung von dem traditionellen Lernstoff. Natürlich müssen wir einige Strukturen, wie den Balanz beim Surfen, noch behalten, aber sonst lässt man einfach los.

Ich habe kürzlich mein Journal gelesen, das ich für den Deutsch 201 Kurs geschrieben habe. Beim Lesen habe ich fast angefangen zu weinen, weil ich daran dachte, wie sehr mein Leben sich seitdem geändert hat. Das was ich von meinen Kollegen, nämlich Caroline, David und Sarah, gehalten haben; das was ich vom Professor Hoeyng erzählt habe; das was ich von einem Kurs herauskriegen wollte; es hat sich alles geändert. Der Unterschied zwischen diesem älteren Journal und dem jetztigen verkörpert meine College-Entwicklung. Damals (vor dreiundhalb Jahren) hatte ich Angst, das Journal auf Deutsch zu führen, weil ich schon genau wusste, das ich total beschränkt gewesen wäre und überhaupt nichts ausdrücken können hätte. Und schau was jetzt der Fall ist: „I‘m riding the wave,“ und das sogar auf Englisch, weil ich mich jetzt (sprachlich und auch sonst) vertraue. Ja. Mich einfach vertrauen, langsam einatmen und die Welle... “reiten.”

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