miércoles, 5 de octubre de 2011

I can go the distance, wegen der Kindheit...

So viel fängt schon mit der Kindheit an. Mit 10 habe ich den Disney Film Hercules zum ersten Mal gesehen. Im Film gibt es ein Lied („I can go the distance“), das mit dem Horn anfängt. Es geht hier natürlich um Hoffnung, Selbstvertrauen und Ausdauer. Seitdem ich das Lied gehört habe, verbinde ich das Horn mit dem Fern, mit einer warmen Melodie, mit der Zukunft, mit der Hoffnung, usw. Vielleicht wusste ich das damals nicht, aber unterbewusst habe ich doch diese Verbindung imKopf gebaut. Beim Anschauen von Fidelio habe ich dann diese Kodierung wieder verwendet, um den Symbolismus einer Arie zu verstehen. Ich finde es nur lustig, wie man davon abhängt.

Noch lustiger ist es, wie Künstler diese Tendenz in Schwung bringen. Mit den Namen „Papageno“ und „Papagena“ deutet Autor der Zauberflöte auf das kindische Element hin. „Pa“ ist vielleicht die zum Ausdrücken leichteste Silbe, die es überhaupt gibt. Es ist natürlich auch fonetisch ganz gut für die Verständlichkeit des Singens, aber die Wiederholung der Silbe erinnert an die Kindheit. Die Charaktere von Papageno und Papagena werden also durch diese vom Publikum unbewusste Kodierung gekennzeichnet.

Das ist ein ganz tiefes Medium, wodurch die Geschichte das Publikum erreichen kann. Die Zielgruppe dieser Taktik wird gar nicht beschränkt, da jeder Zuschauer schon Mal ein Kind war. Welche sonstigen alten Kodierungen tauchen in der Kunst und im Marketing auf?

Video auch unter http://www.youtube.com/watch?v=6Nt3GD301BQ erhältlich.