miércoles, 7 de septiembre de 2011

Die visuelle Darstellung eines dramatischen Textes


Im Kurs analysieren wir 8 dramatische Texte und die muskalischen Interpretationen von jedem. Man kann aber die visuelle Darstellung nicht übersehen. Das Schauspielen ist zum Beispiel auch ein großer Teil einer Oper/Kantate. Ich habe gerade eine Aufführung der Kaffeekantate gesehen und es ist mir aufgefallen, wie stark das Mienenspiel war. Die Charaktere zeigen ihre Gefühle/Perspectiven mit solchen dynamischen Gesichtsausdrücke. Mir war es eigentlich zu viel, obwohl ich mir vorstelle, dass sie alles größer fürs große Theaterpublikum machen müssen. Leider (oder glücklicherweise?) sahen wir eine DVD davon, wobei alle Gesichter ganz scharf und klar zu sehen waren. Sollen diese übertreibenden Gesichtsausdrücke eigentlich so gezeigt werden, um die Satyre zu betonen oder sind die SängerInnen einfach wegen der Größe eines Theaters daran gewöhnt, so zu singen?

Ich denke auch, dass das Singen auf das Schauspielen störend einwirkt. Scheint alles etwas dramatischer mit einem offenen Mund? Brauchen die SängerInnen die Gesichtsmuskeln, um richtig zu atmen und um alle Silben richtig auszusprechen? Denken die Mitglieder der Industrie auch, dass das Singen die theatralische Darstellung verhindert, oder denke ich nur als Außenstehender?

Auf jeden Fall ist die theatralische Darstellung eine weitere Interpretation des Werks. Im Vergleich zu einem Theaterstück gibt es aber in der Kaffeekantate keine Bühnenanweisungen. War das Picander/Bach überhaupt nicht wichtig? Vertrauen sie einfach den Regisseuren damit? Mir scheint es ein bisschen schlampig, nicht daran zu denken und darauf hinzuweisen. Ich stelle also die Prioritätszuordnung in Frage.

Wie unterscheidet sich das Ziel eines (sogar musikalischen) Theaterstück von einer Kantate, sodass das eine Bühnenanweisungen verdient/braucht und das andere nicht?
Ich frage mich auch wie meine Interpretation der Kantate anders wäre, wenn ich eine andere Aufführung gesehen hätte. Und noch weiter: was wäre, wenn ich nur die Musik hören würde, ohne den visuellen Aspekt? Für mich ist das wie beim Filmanschauen eines Buches; ich lese lieber das Buch ohne die visuelle Schilderung eines Anderen, damit ich mit der Imagination mein eigenes Bild füllen kann. Jetzt werde ich immer an diesen Aufführung denken, auch wenn ich die Musik ohne Bild zuhöre. Leider ist es etwas schwierig, so einen Druckvermerk im Kopf sofort zu löschen. Kann man den Alzheimer eigentlich auf Wunsch bestellen? :)

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